Vergangene Woche fand an der Cambridge Judge Business School der Cambridge Disinformation Summit 2025 statt – ein internationales Forum, das führende Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Medien, Politik und Technologie zusammenbrachte, um aktuelle Entwicklungen im Kampf gegen Desinformation zu diskutieren.
Für das Forschungsbündnis news-polygraph nahm Dr. Vera Schmitt, Leiterin der XplainNLP-Forschungsgruppe an der TU Berlin, als Vertreterin teil. In Vorträgen, Panels und Hintergrundgesprächen wurde deutlich, wie dringend es ist, bestehende Initiativen stärker zu vernetzen und gemeinsame Strategien zu entwickeln.
Kooperation als Schlüsselstrategie
Ein zentrales Fazit der Veranstaltung: Der Kampf gegen Desinformation ist noch immer zu fragmentiert. Viele Initiativen agieren isoliert – sowohl innerhalb Europas als auch weltweit. Doch gerade angesichts zunehmend komplexer Desinformationskampagnen braucht es koordinierte, sektorübergreifende Allianzen. Genau hier setzt das Projekt news-polygraph an: Ziel ist die Entwicklung einer multimodalen, interoperablen Plattform, die technologische Analyseverfahren mit menschlicher Expertise verbindet.
Impulse aus Forschung und Praxis
Zu den Höhepunkten des Summits zählten Beiträge von namhaften Expertinnen und Experten wie Alexandra Geese, Eliot Higgins, Tristan Palmer, Gina Neff und David Gordon, die die politischen, gesellschaftlichen und technologischen Facetten von Desinformation beleuchteten. Besonders inspirierend waren zudem die Präsentationen von Innovationsführer*innen wie Maria Amelie (Factiverse), Lyric Jain (Logically) und Itai Yonat (Intercept), die neuartige Tools zur Erkennung und Bekämpfung von Desinformation vorstellten.
Demokratische Resilienz stärken
news-polygraph versteht sich als Teil eines wachsenden Netzwerks europäischer und internationaler Initiativen, das gemeinsam daran arbeitet, den digitalen Informationsraum zu schützen. Der Cambridge Disinformation Summit hat gezeigt, wie wertvoll der kontinuierliche Austausch zwischen Forschung, Anwendung und Politik ist – und wie wichtig es ist, gemeinsame Infrastrukturen und Standards zu entwickeln.
Nur durch langfristige, strategisch ausgerichtete Zusammenarbeit kann die Integrität öffentlicher Kommunikation geschützt und demokratische Resilienz nachhaltig gestärkt werden.